BeOS/Zeta Einführung
Vorwort Da Zeta immer mehr an Popularität gewinnt und wir uns mit diesem Betriebssystem beschäftigen, wollen wir euch mit diesem Bericht BeOS/Zeta etwas näher bringen. In diesem Bericht werden wir versuchen, euch einen Einblick in den Aufbau von BeOS/Zeta zu geben und euch die History dieses Betriebssystems erklären.
Einführung Wir möchten den Bericht mit einem Zitat von Peter Stegemann, einer sehr bekannten Persönlichkeit in der BeOS Szene, beginnen Quote:BeOS ist nicht Windows oder Linux. Auch nicht ansatzweise. Und auch nicht auszugsweise.
Und weil es nicht Windows oder Linux ist, laufen Windows oder Linux-Programme nicht drauf.
Und Zeta/BeOS-Programme nicht auf Windows oder Linux.
Zeta und Haiku sind die "Nachfolger" von BeOS, das von der Firma Be, Inc entwickelt wurde. Auf die "Nachfolger" werden wird später in diesem Bericht eingehen.
Be, Inc History Wie bereits erwähnt, wurde BeOS von der Firma Be, Inc entwickelt. Daher wollen wir euch zuerst einen kurzen Überblick über die History dieser Firma und die Meilensteine der BeOS Entwicklung geben.
 Be, Inc wurde 1990 von Jean Louis Gassée gegründet, der davor bei Apple gearbeitet hatte. Man machte sich gedanken was ein neues Betriebssystem alles bräuchte und was man besser machen könnte. 1991 war es dann soweit und man begann mit der Entwicklung von BeOS.
Bis 1997 wurde BeOS speziell für den selbst entwickelten Computer mit dem Namen BeBox entwickelt. Die BeBox bestannt aus mehreren PowerPC Prozessoren und gilt in der BeOS Szene als absolute Rarität mit Kultstatus. 1997 wurde dann auch mit der Entwicklung der x86 Version angefangen. Nach und nach wurde BeOS immer bekannter und hatte seinen absoluten Höhepunkt mit der Release 5.0, die im Jahre 2000 veröffentlicht wurde, erreicht.
Das Jahr 2000 war auch ein sehr wichtiges Jahr für die BeOS Szene und auch für Be, Inc selbst. Der 18. Jänner 2000 ging in die Geschichte ein, an diesem Tag gab Be ihren legendären "Focus Shift" bekannt.
Man hatte mit der Entwicklung einer speziellen BeOS Version begonnen die für sogenannten Internet Appliances gedacht wurde (BeIA), diese Version war ein abgespecktes BeOS mit speziellen Anpassungen. Be sah darin deren Zukunft und so kam es zu diesem "Focus Shift".
Be, Inc ging langsam das Geld aus und so wurden Übernahmegerüchte schnell laut die sich später auch als wahr dargestellt haben. Den am 13. November 2001 gab Be dann bekannt das sie von Palm aufgekauft wurden.
Da Palm aber keinerlei Interesse an BeOS hatte wurde an diesem Tag auch BeOS offiziel zu Grabe getragen.
BeOS History Hier eine kleine History über die Meilensteine der BeOS Entwicklung.
| Datum | Release | Besonderheit | 1996 | Dr 6 (Developer Release) | Bis zur Release 3.0 waren alle BeOS Versionen nur für PowerPC's erhältlich. | 1996 | Dr 7 (Developer Release) | 1996 | Dr 8 (Developer Release) | 1997 | Preview Release | 1998 | Release 3.0 | PowerPC & x86 (Intel) Version | 1999 | Release 4.0 | allgemeine Verbesserungen, lesen & schreiben auf FAT16/32 | 1999 | Release 4.5 | allgemeine Verbesserungen und Optimierungen | 2000 | Release 5.0 | Mit der Release 5.0 wurde zwischen PE (nur x86) und Pro (x86 & PowerPC) Version unterschieden, die PE gab es kostenlos und hatte ein paar Einschränkungen. Die Pro hatte diese softwaretechnischen Einschränkungen nicht, kostete dafür aber Geld. |
Die Technik von BeOS Natürlich stellt sich die Frage was BeOS besser kann als Windows. Zuerst ist es wichtig zu erwähnen das BeOS damals von Grund auf neu entwickelt wurde und keinerlei Altlasten mit sich trägt im Gegensatz zu Windows. Microsofts Strategie ist nämlich immer soviel wie möglich an sehr alter Software auch auf dem aktuellsten Betriebssystem laufen zu lassen, daher kann selbst Windows XP noch teilweise DOS Programme starten oder Windows 95 Programme.
Dies ist natürlich ein Vorteil wenn man auf diese urr-alten Programme noch angewiesen ist aber es bremst das Betriebssystem immens.
Technische Highlights von BeOS | Kernel-Features | | Pervasive Multithreading | | Dieses Feature zerlegt eine Anwendung und macht daraus mehrere kleine Tasks. Diese Tasks werden dann gleichzeitig verarbeitet. Dieses Features zieht sich durch das gesamte Betriebssystem und alle Anwendungen, vom Kernel bis zu der Grafik, durch. | | Preemptive Multitasking | | Preemptive Multitasking verwaltet die Rechenleistung aller Tasks und achtet darauf, dass sie sich nicht in gegenseitig blockieren. | | Weitere Features: | - BeOS unterstützt bis zu 8 Prozessoren
- Verfügt über einen abgesicherten Speicher
- und einen virtuellen Speicher
|
| Dateisystem-Features | | 64-bit Architektur | | Durch die 64-Bit Architektur des Dateisystems kann es bis zu 18Mio. Terabyte verwalten. | | Journaling | | Das Dateisystem führt ein Journal über alle Änderungen und alle Dateiinformationen. Dadurch wird der Zugriff auf Daten beschleunigt. | | MIME-Type & Attribute | | Durch diese Features benötigt Zeta/BeOS keine Dateierweiterungen mehr. Informationen über die Dateien werden in Attributen gespeichert, dadurch ist es egal, welche Dateierweiterung die Dateien haben. | | Weitere Features: | - Arbeitet wie eine Datenbank
|
Der Aufbau von BeOS
Wie ihr sehen könnt, hat BeOS einen Microkernel. Der BeOS Microkernel ist im groben und ganzen ein normaler Microkernel wie er von modernen Betriebssystemen genutzt wird. Die Treiber für Hardware werden direkt vom Kernel geladen dies ist eine absolute Besondheit und prägt daher den BeOS Microkernel.
Als nächstes werden die verschiedenen Server geladen. Diese stellen verschiedenste Funktionen zur Verfügung und sind existenziel für BeOS. Es gibt einige Server mit den verschiedensten Aufgaben wie zB den Input Server, Audio Server, Application Server usvm.
Nun zu den "BeOS Software Kits". Diese sind am ehestens mit den aus der Windows Welt bekannten DLL's gleichzusetzen.
Das Server-Client Prinzip BeOS ist nach dem Server - Client Prinzip aufgebaut. Für jeden Bereich den das Betriebssystem zu verwalten hat gibt es einen sogenannten Server wie zB den Net-Server, Input-Server, Media-Server usw.
Weiters ist BeOS modular aufgebaut. Das heißt, dass man das System ganz einfach erweitert kann ohne das komplette Betriebssystem neuzuschreiben. Dieses modulare System ist nicht nur für die sogenannten "Server" anwendbar sondern gilt auch für Treiber und dergleichen.
Dieses Feature bietet natürlich gewaltige Vorteile, man stelle sich vor man leistet sich eine neue Grafikkarte. Unter Windows ist das Prozedere schon jedem bekannt, Treiber installieren und min. 1 mal rebooten, das dauert.
Unter BeOS/Zeta ist das anders, man braucht nur den Treiber installieren und schon weiß das System, dass der neue Treiber da ist. Es müssen nur noch die gewünschten Einstellungen getroffen werden (Auflösung usw).
Ein weiteres Feature des Server - Client Prinzip ist, dass alle Programme als "multithreaded" laufen, auch wenn das Programm nicht als multithreading Programm geschrieben wurde.Die Nachfolger
HAIKU Kurz nachdem BeOS offiziel als tot erklärt wurde, taten sich bekannte Programmierer aus der BeOS Szene zusammen. Sie starteten das OpenBeOS Projekt, mit dem Ziel BeOS R5 auf Open-Source-Basis neuzuprogrammieren.
Der Plan sieht folgendermaßen aus:
Zuerst werden alle BeOS Server und Kits von BeOS R5 durch OpenBeOS Server und Kits ersetzt. Danach geht es an den Kernel, dieser wird auf einen modifizierten NewOS Kernel basieren und soll BeOS R5 Binäry kompatibel sein. Danach werden die Server und Kits an den neuen Kernel angepasst und das gesamte Betriebssystem soll dann allmählich Form annehmen.
2004 wurde das OpenBeOS Projekt in HAIKU umbenannt.
Quote:The goal of Haiku R1 is to be source- and binary-compatible with BeOS R5. Improvements to Haiku will follow only after R1 is completed. Everyone on the team knows that the foremost goal for Haiku R1 is to develop and release an operating system that recreates the BeOS R5 experience as closely as possible.
yellowTAB's Zeta yellowTAB arbeitete bereits mit Be, Inc zusammen an BeOS R6 und konnten, nachdem Be aufgekauft wurde, die Lizenz zur Weiterentwicklung und Vermarktung von BeOS R6 erhaschen. Dies ist eine NIE veröffentlichte Version von Be, Inc. Diese zeichnet sich vorallem durch den neuen Net-Server aus, der jetzt nichtmehr Net-Server sondern BONE heißt. Es wurden natürlich sehr viele weitere Änderungen vollzogen, BONE ist aber sicherlich die größte und tiefgreifenste Änderung.
Mittlerweile ist yellowTAB sehr weit mit der Release 1 von Zeta, es wurden bereits 3 Release Candidates veröffentlicht und die aktuelle Version Zeta NEO ist ein weiterer Schritt in Richtung dieser magischen Release 1.
yellowTAB hat vor kurzem bekanntgegeben das sie auf der diesjährigen CeBIT Zeta 1.0 der Öffentlichkeit vorstellen werden.
Quote:yellowTAB is the developer of the Zeta operating system. The aim is to produce a fast and full-featured operating system. Originally developed by Be, Inc. in the 1990s Zeta makes the most of modern hardware particularly for audio and video applications.
Die Zukunft Die Zukunft wird sicherlich viele weitere Meilensteine mit sich bringen.
Bei Haiku bleibt es sehr spannend, da die Entwicklung sicherlich noch ein paar Jahre dauern wird. Daher bleibt es abzuwarten in welche Richtung sich Haiku wirklich entwickeln wird und wann es dann auf den ersten PC's läuft (mit GUI). Weiters kommen Neuentwicklungen auch BeOS & Zeta zugute.
Die Zukunft von Zeta hängt vor allem von zwei Sachen ab. Zum Einen von yellowTAB's finanziellen Mitteln und zum Anderen vom Erfolg von Zeta. Es wurde schon sehr viel an Zeta gearbeitet, es wurden etliche Bugs beseitigt, viele neue Features hinzugefügt, neue Programme geschrieben uvm.
Der BeOS Bereich bleibt also auch in Zukunft äußerst interessant.
Bei Fragen oder Kommentaren KLICKT HIER.
|
